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Verständigungsprobleme beim Funken
Der Squelch, das
unbekannte Wesen
ANR Headsets am Trike und Motorschirm
Was soll ich mir für
ein Flugfunkgerät kaufen?
Wohin
mit dem Funkgerät während des Fluges?
Gibt es eine
Alternative zur Gummiwurst?
Wie ist die Reichweite
meines Funkgerätes?
Wie kommuniziere ich mit dem
Flugplatz?
Was
mache ich wenn man mich beim Schwarzfliegen erwischt hat?
Mein Vario spinnt wenn ich
sende!
Die Schaumstoffhülle meines Helmmikrofons ist weg!
Kann ich mir ein
einfaches Headset selber bauen?
Die wichtigsten Steckerbelegungen
Verständigungsprobleme beim Funken
Die Gegenstelle wird schlecht verstanden
Befindet sich deine Gegenstelle in der Luft, taugt das Headset deines Funkparter
nichts.
Ansonsten gibt es nicht so viele Fehlerquellen, hörst Du den eigenen Motor zu laut,
reicht evtl. der Anpressdruck der Kapseln nicht aus um die Störgeräusche vom Ohr
abzuschirmen. Es gibt Keilscheiben die zwischen Helm und der Kapselaufhängung
eingebaut werden um den Anpressdruck zu erhöhen.
Wird die Funksendung der Gegenstelle von Störgeräuschen überlagert, liegt es
höchst wahrscheinlich an der mangelhaften Entstörung der Zündung des Motors. Der
Selbsttest ist einfach: Squelch am Funkgerät runterdrehen oder abschalten
bis es dauerhaft rauscht, Helm auf, Motor an. Wenn sich jetzt die Tonhöhe des
Geknatters mit dem Gasgeben verändert, liegt es an der Zündung.
Und jetzt?
Unsere Standardprozedur ist folgende:
1. Einbau einer passenden entstörten Zündkerze mit 5kOhm.
2. Testen
3. Zusätzlicher Einbau eines Metall-Kerzensteckers mit 5kOhm
4. Testen
5. Ummantelung des Zündkabels mit Abschirmschlauch, der Schlauch wird
motorseitig mit einer Metall-Schlauchschelle am Metall des Kerzensteckers
befestigt. Manchmal ist die Isolierung des Zündkabels so dünn dass die
Zündfunken durchschlagen. 2-3 Lagen Schrumpfschlauch über dem Kabel als
zusätzliche Isolierung sollten dem ein Ende bereiten.
6. Ist jetzt immer noch nicht Ruhe, so liegt ein Problem in der Zündelektronik
vor. Auch eine defekte Masse-(Kabel) Verbindung kommt als Ursache in Frage.
Flugfunk ist deutlich empfindlicher gegen Zündungsstörungen als im LPD/PMR Band,
da hört man meistens nichts
Wir hören oft den Einwand, 10kOhm Gesamtwiderstand seien zu viel und der Motor
würde damit an Leistung verlieren. 10kOhm Gesamtwiderstand ist Stand der Technik
im Kfz-Motorenbau. Wir konnten bisher auch keine Leistungseinbrüche messen.
Obwohl die Zündung als Störungsursache doch recht häufig vorkommt, Hörprobleme
(in der Luft-Luft Kommunikation) haben in der Regel ihre Ursache in schlechtem
Equipment des Sprechpartners.
Es quietscht und pfeift im
Kopfhörer wenn Du auf die Sendetaste drückst
Du drückst auf die Sendetaste und es quietscht und pfeift im
Kopfhörer, und wahrscheinlich auch im Hörer deines Funkpartners.
Flugfunkgeräte besitzen die Funktion "Mithören beim Senden". Wenn jetzt
das
Headsetkabel nicht sonderlich gut abgeschirmt ist, oder die Masseleitung nicht
perfekten Kontakt an Steckverbindungen bekommt, können merkwürdige Erscheinungen
auftreten. Schau in der Bedienungsanleitung des Funkgerätes nach, wie das
Mithören beim Senden (Sidetone) etwas leiser gestellt wird.
Pfeift es immer noch?
Kurz gesagt, die von der Antenne abgestrahlte Hochfrequenz des Funkgerätes wird
von dem Headset wegen unzureichender Abschirmung wieder eingefangen und
verursacht diese Rückkopplungen.
Abhilfe bietet in diesem Fall nur ein ordentlich verarbeitetes Headset wie z.B.
unsere ULTRASPEEK-Systeme.
Du wirst im Flug von der Gegenstelle schlecht
verstanden, aber wenn der Motor aus ist funktioniert es
Dein Headset taugt nichts oder es ist defekt. Bist du
Motorschirmflieger, hast du in dieser Beziehung die Arschkarte gezogen, weil der
Motor auf deinem Rücken viel lauter ins Mikrofon brüllt, als du es jemals
kannst, und das Mikrofon vor deinem Mund die schlechtest (billigst) mögliche
Wahl ist. Dein Mikrofon ist vermutlich ein Druckempfänger und besitzt damit eine
Kugelcharakteristik, das bedeutet, alle Umgebungsgeräusche
werden gleichlaut aufgenommen.
Unsere am Anfang gekauften Helme wurden zwar mit der Werbeaussage
"Lärmkompensierende Mikrofone" verkauft, wie sich herausstellte, war das aber
ziemlich dreist gelogen.
Eine etwas bessere Wahl wäre ein Druckgradientenempfänger, das ist ein
gerichtetes Mikrofon mit einer so genannten Nierencharakteristik. Hierbei wird
der Schall bevorzugt aus einer VOR dem Mikrofon liegenden Richtung empfangen.
Blöd nur, daß der Motor auch genau in dieser Richtung liegt. Zur Hilfe kommt uns
hier glücklicherweise ein allen gerichteten Mikrofonen eigener Effekt. Der so
genannte Nahbesprechungseffekt bewirkt eine ausgesprochen deutliche
Pegelanhebung des Schalls wenn du das Mikrofon unmittelbar vor dem Mund
besprichst. Deine Stimme gewinnt plötzlich deutlich an Volumen. Dank dieses
Effektes haben es sogar schon total untalentierte Sänger und Sängerinnen in die
TopTen geschafft.
Die Nebengeräusche sind zwar immer noch da, aber infolge dieses
Lautstärkegewinnes des Nutzsignals können wir nun das Gesamtsignal abschwächen
und der Motorlärm wird um diesen Betrag leiser. Es gibt Mikrofone, die genau auf
diesen Effekt hin optimiert sind. Leider benötigen diese Teile entweder hohe
Betriebsspannungen, oder die Signalpegel sind zur zivilen Avionik völlig
inkompatibel, manchmal auch beides zusammen.
Der Squelch,
das unbekannte Wesen
Der Squelch ist eine einstellbare Rauschsperre. Ist die Rauschsperre
ausgeschaltet hören wir im Funkgerät nur störendes Rauschen. So hört es
sich an wenn der Empfänger kein Sendesignal empfängt. Der Squelch sollte so
eingestellt werden dass das Rauschen ausgeblendet wird. Mit einer höheren
Squelcheinstellung lassen sich auch entfernte unerwünschte Sender ausblenden.
Ebenso lassen sich in begrenztem Masse auch Störungen durch andere elektronische
Geräte ausblenden. Mit niedriger Squelcheinstellung werden schwache
Signale empfangen, mit hoher Einstellung kommen nur noch starke Sendesignale
durch.
Der Squelch im Intercom funktioniert genauso. Was das Rauschen im Funkgerät, ist
hier der Umgebungslärm, und die Stimme wäre das Sendesignal.
Soll heissen: Der Squelch schaltet den Kopfhörererstärker im Intercom ein,
abhängig von der Eingangslautstärke des Mikrofons. Er wird so eingestellt dass
bei normalem Motorlärm der Verstärker noch nicht durchschaltet, also Ruhe im
Headset ist. Erst wenn mit dem Sprachsignal der eingestellte Schwellwert
überschritten wird, ist wieder etwas zu hören.
ANR Headsets am Trike und Motorschirm
ANR hat Nullkommanix mit den üblichen
Kommunikationsproblemen zu tun. Es vermindert lediglich den selbst gehörten
Lärmpegel der Umgebung, welcher von außen noch in die Hörkapseln eindringt.
ANR bedeutet aktive Geräuschunterdrückung. Technisch wird über Mikrofone der
Schall innerhalb der Gehörschutzkapsel aufgenommen, in der Phase um 180° gedreht
und dem Lautsprechersignal beigegeben mit der Hoffnung, daß das gegenphasige
Signal den Lärmpegel auslöscht. In der Mathematik funktioniert das prima, denn
-1 + 1 = 0, aber bei der praktischen Anwendung sieht es leider nicht so gut aus.
Die in der Luftfahrt gebräuchlichen ANR Headsets sind für die Verwendung in
Fliegern mit 6 und 8 Zylinder Kolbenmotoren bei 2200 Umdrehungen in der Minute
optimiert, nicht für unsere hochdrehenden Zweitakter.
Die Wirksamkeit der ANR liegt im Frequenzspektrum etwa von
50 Hz bis 400 Hz und reduziert sich nach oben hin. Das spektrale Maximum eines
Sechs Zylinders ist zwischen 20 Hz und 200 Hz, mein Simonini Zweitakter hat sein
Maximum bei Reisedrehzahl in einem Frequenzband um die 400 Hz herum. Also in einem Bereich, den
die ANR kaum noch abdeckt.
Bild: Heise Verlag
Die
abgebildeten Grafiken zeigen die am Kunstkopf gemessene Intensität eines
gleichmässigen Frequenzspektrums (weisses Rauschen) von einem ANR Headset des
Marktführers im zeitlichen Verlauf (nach Rechts gesehen). Unten geht es bei 20Hz
los bis 20kHz oben. Je heller die Farbe, umso höher der Schalldruck.
Zunächst fällt der nach oben hin abfallende Schalldruck auf. Es zeigt den
Frequenzgang des Lautsprechers, der tiefe Töne wesentlich besser kann als die
Höhen.
Das linke Bild ist bei ausgeschaltetem ANR entstanden. In der rechten
Abbildung zeigt sich die Wirkung des ANR. Deutlich zu sehen ist der
Arbeitsbereich der ANR nur im unteren Frequenzband. Nach oben hin verschwindet
die Wirkung ab ca. 300 Hz fast gänzlich.
Wir wollen nicht sagen ANR taugt nichts,
aber die Geräuschminderung fällt wesentlich geringer aus, als man es gerne hätte.
Wer ein sehr empfindsames Gehör hat, oder Musik im Flieger geniessen will und
den eigenen Motor deshalb nicht mehr hören kann, dem sei die neue Helmgeneration
von BAE-Systems für das Eurocopter Tiger Programm der Luftwaffe empfohlen.
Kostenpunkt: ab 300.000 Dollar gehts los.
Es geht aber etwas preiswerter.
Der Anpressdruck der Gehörschutzkapseln muss gegebenenfalls etwas erhöht werden
und die Nutzung von In-Ear-Kopfhörern lösen das Problem genau so gut und
für 299.930 Dollar weniger.
Wir rüsten alle ULTRASPEEK-Systeme für ca. 40,00 EUR mit
einem Anschluss für In-Ear-Hörer aus. Die eigentlichen Hörer gibt es
in jedem Fachmarkt in guter Qualität ab 30,00 EUR.
Übrigens: Die
Kommunikationsqualität der Tiger Systemhelme ist trotz des Preises keinen Deut
besser als die der ULTRASPEEK Systeme mit In-Ear-Hörern.
Bild: commons wikimedia.org
Die Hörer müssen eine kurze Bauform aufweisen
damit sie nicht aus den Ohren herausragen und über Silikonstöpsel wie im
Bild verfügen. In der Regel liegen die Stöpsel in mehreren Größen bei, so dass
eine optimale Anpassung erfolgen kann.
Die In-Ear-Kopfhörer werden unter den
Gehörschutzkapseln des Helmes getragen.
Diese relativ einfache, aber
hochwirksame Lösung schlägt jedes ANR um ein Vielfaches.
Bild: Creativ
Was soll ich mir für ein Flugfunkgerät kaufen?
Seit September 2017 gibt es endlich eine
Lösung für zulassungsfähige mobile Flugfunkgeräte. Die BNA musste in Verbindung
mit den unfähigen Betonköppen im BAF auf Druck des Verkehrsministeriums doch
noch eine praktikabele Lösung nach englischem Vorbild schaffen.
Die Geräte müssen in Deutschland keine absurden technischen Prüfverfahren mehr
durchlaufen, sondern es genügt die Einhaltung einer Europäischen Norm ETSI EN
300676 oder eine Lufttüchtigkeitszulassung durch die EASA
Aktuell gibt es folgende mobile Flugfunkgeräte mit dem 8,33kHz Raster und ETSI EN 300676:
ICOM IC-A6E 8,33 kHz |
Qualitativ hochwertig. Sehr negativ fällt der Ni-MH Akku auf, dessen Ladezeit man mit der Uhr kontrollieren muss. Das ist Technik aus dem letzten Jahrhundert. |
ICOM IC-A24E 8,33 kHz |
Wie A6E, zusätzlich VOR-Navigationsanzeige. |
Yaesu
FTA 450/550/750 |
Ab FTA 450 ziemlich grosser Brocken. Mit Handschuhen unkomfortabel zu bedienen. Positiv: LiIon-Akku und Wandler für ext. Spannungsversorgung schon dabei. 550er mit VOR, 750er zusätzlich noch GPS. |
Yaesu FTA 250 | Kleineres Gehäuse und Display. |
Rexon RHP Serie | Ähnlichkeit mit ICOM, auch die Icom Adapter passen, hat aber keinen Anschluss für externe Spannungsversorgung. |
Wenn die
Icom Geräte einen ordentlichen Akku hätten wäre das unsere
Topempfehlung. Gutes Handling, einfache Bedienung der Tasten.
Die Bedienung der Yaesu Geräte mag ich nicht besonders, weil wichtige
Funktionen wie Squelch und Mithören beim Senden (Sidetone),
umständlich über Untermenüs aufgerufen werden müssen. Das geht mit
Handschuhen und Mäusetastatur schlecht. Spielt aber keine Rolle wenn
alles vorher eingestellt wurde.
Die neue FTA Serie hat
zwar einen ordentlichen BNC Antennenanschluss und einen brauchbaren
Steckanschluss für das Headset, jedoch gibt es die Anschluss Stecker
derzeit noch nicht zu kaufen. Wir liefern den originalen
Adapterstecker umgebaut auf das ULTRASPEEK-System für EUR 65,00,
oder der Kunde schickt uns seinen mitgelieferten Adapter, den wir
dann auf das ULTRASPEEK-System umbauen. Dadurch ist auch kein
Aufpreis fällig.
Die Rexon Funkgeräte sind auch in Ordnung, die angebotene
Intercomfunktion schliesst aber das gleichzeitige Funken aus. Also
entweder als Intercom oder als Funkgerät benutzbar. Zwischen diesen
beiden Funktionen kann am Gerät umgeschaltet werden. Eine Version
der RHP-Serie bietet Bluetooth. Ist aber leider für Schirmflieger
unbrauchbar.
Flugfunkgeräte müssen bei einer Behörde (zur Zeit heisst sie Bundesnetzagentur,
den Namen muss sich keiner merken, er ändert sich ständig) angemeldet
werden (nennt sich Frequenzzuteilung)und kosten Gebühren. Die Höhe der Gebühren ist unberechenbar, weil
ständig dagegen geklagt wird. Nur die Anmeldung allein kostet schon, und jeder
weitere Verwaltungsakt, 50,00 EUR.
Kaufempfehlung für LPD/PMR - Funkgeräte
Der Markt für diese Geräte ist sehr gross, es gibt unzählige Typen und es
ist unmöglich alle zu kennen. Wir benutzen beim Fliegen zur Zeit das G7 von
Midland, ein Kombigerät das über das LPD und PMR Band verfügt, und sind sehr
zufrieden damit. Es ist robust, die Tasten lassen sich auch mit Handschuhen
bedienen und die Audioqualität ist hervorragend.
Uns ist bei den Geräten wichtig, dass sie über einen Akku verfügen und auch mit
AA(Mignon)-Batterien zu betreiben sind. AAA Batterien sind wegen der geringen
Kapazität ein Ausschlusskriterium. Die Spannungsversorgung der Geräte
sollte mindestens 6Volt betragen, also müssen mindestens 4 AA-Batterien
hineinpassen. Es gibt Geräte wie z.B. das G8 von Midland mit nur 4,8Volt
Spannungsversorgung. Das reicht oft nicht weil das Funkgerät auch die
Stromversorgung des Headsets übernehmen muss.
Praktisch ist auch, wenn ein Icom Standard-Anschluss für das Headset vorhanden
ist. Daran kann man fast jeden Helm anschliessen ohne irgendwelche teuren
exotischen Adapter kaufen zu müssen.
Ein Manko haben aber alle LPD/PMR Geräte: Es gibt keinen Sidetone, d.h. man hört
die eigene Sprache nicht im Kopfhörer mit.
Wohin mit dem Funkgerät während des Fluges?
Die Position des Funkgerätes ist mit entscheidend für eine erfolgreiche
Kommunikation.
Das Funkgerät sollte nicht direkt am Körper getragen werden, besser ist eine
erhöhte Aufhängung.
Man kann z.B. die Handfunke bei Start und Landung in der Brusttasche oder
sonstwo
verschwinden lassen und während des Fluges mit einem Karabiner in ein
Gurtschloss hängen.
Die Gummiwurstantenne sollte weitestgehend vertikal ausgerichtet sein. Eine
liegende Antenne auf dem
Frontcontainer kostet dich mindestens 50 Prozent Sende- und Empfangsleistung.
Allerdings ist das alles nur wichtig für den Funkverkehr auf grössere
Entfernungen, im Nahbereich , so 1 - 2 km um den Platz herum, ist es meist
völlig egal wie die Antenne polarisiert ist.
Gibt es eine Alternative zur Gummiwurst?
Ja, Drahtantennen. Das ist eigentlich nur ein ca. 1,60m
langes Stück einer teilweise abisolierten 50 Ohm Antennenleitung. Benutzt man
das dünne RG174, lässt sich die Antenne problemlos an einer B-Leine befestigen.
Diese Antennen gibt es nach Maß bei lambdahalbe.de fertig zu kaufen und sind auch sehr leicht selbst zu basteln.
Für das Trike gibt es Stabantennen zur festen Montage im Handel. Beim Flugfunk ist
eine andere Antenne legal, bei LPD/PMR
leider nicht. In der Regel sind die Standardantennen aber völlig ausreichend.
Hinweis: NIEMALS bei einem Funkgerät ohne Antenne auf die Sendetaste
drücken.
Bei älteren Modellen krepiert der Endtransistor wegen der nicht abgestrahlten Leistung
mehr oder weniger schnell an der entstehenden Wärme.
Wie weit komme ich denn mit meinem Funkgerät?
Ganz einfach: Maximal bis zum Horizont. Und je höher du bist, um so weiter ist
der Horizont entfernt. Oder präzise ausgedrückt: 1,23 * Wurzel aus Höhe in Fuss,
ergibt die Reichweite in nautischen Meilen. Das gilt für ein Flugfunkgerät das
die Entfernung zum Horizont auch leistungsmäßig schafft. Die mobilen
Luftfunkstellen senden in der Regel mit 5 Watt, das passt dann schon. Wenn du
aber nur ein LPD Funkgerät mit 10 Milliwatt hast, ist logischerweise lange
vorher Schluss. Es reicht bei guten Bedingungen (Antenne kann frei abstrahlen)
in der Luft für 5 km. Besser ist es im PMR Band, da darf immerhin mit 500 Milliwatt gesendet
werden. Das reicht in der Luft gut 30 km. Leider gibt es bei PMR nur 8 Kanäle um
die sich die vielen Nutzer fast prügeln, so hört man also ständig
irgendwelches Geschwätz oder Kindergeplärre. Deshalb solltest du immer die CTC Funktion des Funkgerätes
nutzen.
Wir haben von einem gehört, der jemanden kennt, und dessen Oma hat sich ein LPD Funkgerät illegal auf höhere
Leistung umbauen lassen (das geht bei vielen Geräten einfach nur durch das
Umlöten einer Drahtbrücke) und hat bei den 69 zur Verfügung stehenden Kanäle in dieser
Hinsicht keine Probleme mehr.
Wie
kommuniziere ich mit dem Flugplatz?
Oft bekommt man beim UL-Schein für Motorschirme keine ordentliche Ausbildung im
Flugfunk.
Hier ein paar grundlegende Phrasen zur Kommunikation mit dem Türmer.
Wenn du kein Kennzeichen hast meldest du dich z.B. als "blauer Motorschirm". Ein
Kennzeichen kannst du für ein paar Euro beim DULV, auch ohne Mitgliedschaft,
aussuchen und zuteilen lassen. Es erleichtert das Fliegen an Flugplätzen und du
musst dein Kennzeichen NICHT auf den Schirm kleben solange der Flieger leer
unter 120kg wiegt.
Die kleineren Flugplätze sind INFO-Plätze, also unkontrolliert und ohne
Kontrollzone drum herum. Im Turm sitzt in der Regel jemand aus dem dazugehörigen
Verein. Wenn der Platz doch größer ist und auch unter der Woche offen hat, sitzt
dann oft ein Angestellter des Platzhalters im Turm. An einem INFO-Platz hat der
Türmer (Flugleiter) im Bezug zur Flugverkehrsleitung eigentlich nichts zu sagen.
Er darf keine Flugkontrollanweisungen geben. Ihr seid immer selbst für euch
verantwortlich. Der Türmer sieht das normalerweise etwas anders und denkt er
sitzt in Frankfurt im Tower, wir lassen ihm gerne diesen Spass und spielen
freundlich mit. Es ist ja auch manchmal hilfreich wenn einer im Turm mitdenkt
und ein bisschen regulierend wirkt wenn viel Verkehr stattfindet. Aber: Ihr seid
immer noch für euch und euere Handlungen selbst verantwortlich, egal was der
Türmer auch erzählen mag. Am Boden allerdings ist er der Chef. Ohne wenn und
aber.
Und, der Flugleiter hat in der Regel keinen blassen Schimmer wie ein Motorschirm
geflogen werden muss. Wenn ihr quer zur Bahn startet oder landet ist das für ihn
schlimmer als wenn seine Tochter ein Kind von einem islamistischen Prediger nach
Hause bringt. Sprecht also mit den Leuten und macht klar dass man auf die Fresse
fällt wenn man mit dem Pistenverlauf starten oder landen soll und der Wind von
der Seite kommt.
Ihr solltet zumindest einen Flieger Taschenkalender und eine ICAO-Karte
besitzen. Top ist, wenn beide auch noch aktuell sind. Im Taschenkalender findet
ihr die Platzrunde und ihre Höhe, die Platzhöhe und die Funkfrequenz. Auf der
ICAO-Karte findet ihr Informationen über die Platzumgebung wie Flugverbotszonen,
Kontrollzonen ED-R's u.s.w. Das sind Informationen die ihr unbedingt kennen müsst.
Was sage ich beim Starten:
Zuerst kommt immer der Einleitungsruf. Beim Starten wäre das bei mir:
Jossa Info (der Flugplatz) - Delta-Mike Echo Echo Whisky! (mein
Kennzeichen)
Der Turm antwortet mit:
Delta-Mike Echo Echo Whisky - Jossa Info?
oder nur flapsig: Echo Whisky?
Ich: Jossa Info - Motorschirm Echo Whisky, abflugbereit quer zur zwosechs!
Turm: Echo Whisky, kein weiterer Verkehr, Wind mit 5 Knoten aus einssechs
Start nach eigenem Ermessen!
Ich, nach dem Abflug: Jossa Info - D-MEEW, verlasse Platzrunde in Richtung Süd!
Turm: Viel Spass, aber jag' nicht wieder die Kühe vom Bauer Dietz über die
Weide!
...und bei der Landung:
Ich: (Einleitungsruf) Jossa Info - Motorschirm Delta-Mike Echo Echo
Whisky!
Turm: Echo Whisky?
Ich: Jossa Info - Echo Whisky, Position Fünf Minuten nördlich vom Platz, zur
Landung!
Turm: Echo Whisky, die Zwosechs ist in Betrieb, Wind mit 5 Knoten aus Einsacht, achte
auf den Verkehr in der Platzrunde!
Ich: Verstanden, Piste Zwosechs!
Ich: Motorschirm Echo Whisky im Gegenanflug!
Ich: Motorschirm Echo Whisky im Queranflug!
Ich: Motorschirm Echo Whisky im versetzten Endanflug!
Ich fliege in diesem Fall den Endanflug links von der Bahn und drehe dann in
den letzten 20 Metern Höhe die Fuhre nach Süden in den Wind und lande quer zur
Bahn. Wie ihr das dann macht kommt auf die jeweiligen Platzverhältnisse an.
Das Wichtigste beim Fliegen an Flugplätzen bzw. in der Platzrunde ist, dass die
Anderen wissen wo du bist und was du tun willst.
Was
mache ich wenn man mich beim Schwarzfliegen erwischt hat?
Leider verweigern einige Regierungspräsidien standhaft und willkürlich die Erteilung einer Platzgenehmigung nach §25
und treiben somit die Motorschirmflieger ganz bewusst in die Illegalität, denn
viele Flugplätze möchten ebenfalls keine Motorschirmflieger am Platz haben. Bei
Plätzen mit viel Verkehr ist das teilweise noch verständlich weil ein
Motorschirm in der Platzrunde den ganzen Betrieb doch etwas aufhält.
Falls du irgendwann einmal die nachmittägliche Ruhe eines Oberstudienrates
gestört hast und die Herren vom mobilen Einsatzkommando daraufhin auf der
Landewiese stehen und dumme Fragen stellen, würde ich:
1. Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren.
2. das Maul halten.
Gebe deinen Namen und Adresse an, zur Sache würde ich die Aussage verweigern. Das ist
dein Recht und niemand wird das gegen dich auslegen. Wer hier bereits
irgendwelche Aussagen tätigt hat bereits verloren, denn er beraubt sich
jeglichen Handlungsspielraumes
Suche einen Rechtsanwalt der sich im Luftrecht auskennt und lass dich beraten.
Es kann ja auch sein dass du zu Unrecht beschuldigt wirst weil:
- du gar nicht geflogen bist, sondern nur Groundhandling mit dem Motor auf dem
Rücken gemacht hast. Du musst immer in Übung bleiben und auf dem Flugplatz
darfst du sowas ja schon gar nicht.
- oder du bist auf dem Gelände deiner Flugschule gestartet die in Reichweite
liegt und du eine Sicherheitsaussenlandung machen musstest weil es plötzlich
turbulent in der Luft wurde.
Sei kreativ, das Regierungspräsidium ist es auch um dich am Fliegen zu hindern.
Mein Vario spinnt immer wenn ich sende
Das ist normal, aber damit kann man leben. Abhilfe schafft eine abgesetzte Antenne. Oder das Vario in ein Abschirmgehäuse packen. Du kannst es dann zwar nicht mehr ablesen, aber es spinnt nicht mehr.
Ich habe die Schaumstoffhülle von meinem Mikrofon verloren, ist die wichtig?
Ja, die Primärfunktion des Schaumstoffes ist der Schutz vor Zischlauten und Windgeräuschen. Bitte unbedingt ersetzen. Notfalls tut es auch ein zurecht geschnittenes Stück aus weichem Verpackungsschaum.
Vorweg: Wer selbst lötet und bastelt, sollte wissen was er tut. Wir übernehmen keinerlei Haftung und Garantie für die nachfolgend vorgestellten Basteleien!
Kann ich mir ein einfaches Headset selbst bauen?
Geht schon, wenn Du einen unkomplizierten Schaltplan lesen und löten kannst.
Du brauchst dazu ein Elektret-Mikrofon, zwei kleine Lautsprecher, einen Taster, abgeschirmtes
zwei-und vierpoliges Mikrofonkabel und die passenden Stecker. Kostet alles zusammen
ca. 10 EUR.
Die folgende Anleitung funktioniert mit allen PMR/LPD Funkgeräten welche die Standard 2,5mm Mikrofonbuchse und 3,5mm Lautsprecherbuchse besitzen. Die gängigen Midland, Alan und K-PO Geräte und viele Andere werden damit abgedeckt.
Der Pluspol des rechten und linken Lautsprechers ist über einen 22 Ohm Widerstand mit dem Signal des 3,5mm Klinkensteckers verbunden. In der Regel ist der Pluspol des Lautsprechers mit einem roten Punkt gekennzeichnet. GND (Masse) des Speakers wird mit dem langen Schaft des Steckers verbunden.
Der Mikrofonstecker hat nur einen Durchmesser von 2,5mm. GND
(Masse)
wird auch hier mit dem Schaft des Steckers verbunden. Der Pluspol am Stecker
wird über den PTT (Push To Talk) Taster mit Plus des Mikros verbunden.
Das
Elektretmikro benötigt eine geringe Versorgungsspannung um zu arbeiten. Diese
Gleichspannung, auch Bias oder Phantomspeisung genannt, wird auf der
Mikro-Plusleitung vom Funkgerät zur Verfügung gestellt. Auf dieser Leitung
liegen also zwei Spannungen gleichzeitig auf. Die Bias-Gleichspannung und die
Wechselspannung des Mikrofonsignals, wenn der PTT-Taster gedrückt wird. Das
Nutzsignal wird in der Vorstufe der Funke dann wieder mit einem Kondensator von
der Gleichspannung getrennt. Das Funkgerät schaltet seinen Sender erst dann ein,
wenn eine bestimmte Mindestmenge Strom innerhalb des, mit dem PTT-Taster
geschlossenen, Schaltkreises fliesst.
Normalerweise ist der Innenwiderstand des Elektretmikrofons zu hoch und damit der Stromfluss zu niedrig, um den Sender
durchzuschalten. Der dem Mikrofon parallel geschaltete 2k2 Widerstand behebt
dieses Problem. Er lässt gerade so viel Strom durch, daß der Sender sicher einschaltet.
Die Verkabelung zwischen den Steckern und dem Headset findet mit einem
abgeschirmten zweipoligen hochflexiblen Kabel statt. Das Abschirmgeflecht des
Kabels wird für die gemeinsame Masseleitung benutzt. Mikro-Plus und Speaker-Plus
wird auf den beiden Innenleitern übertragen. Das Kabel zweigt man dann für die
letzten 20cm Y-Förmig
mit jeweils einem kurzen Kabelstück zum Stecker ab. Den Abzweig mit Isoband und
Schrumpfschlauch sichern. Der Abzweig stellt immer eine potentielle
Kabelbruchstelle dar. Wenns nicht mehr funktioniert, zuerst an dieser Stelle
auf Unterbrechungen prüfen.
Und was ist mit einem Headset für Flugfunkgeräte?
Das ist fast genau so. Der Hörerbereich bleibt unverändert.
Abweichungen
ergeben sich bei der Belegung des 2,5mm Mikro-Steckers und einem zusätzlich
benötigten Vorverstärker um das Mikro-Signal auf die im Flugfunk üblichen 400mV
zu pushen. Die PTT-Taste bekommt jetzt einen eigenen Pin im Stecker. Der Sender
schaltet bei Anlegen von GND ein. Zwischen Mikro und Stecker sitzt der
Vorverstärker. Er bekommt seine benötigte Versorgungsspannung wieder über eine
Phantomspeisung aus dem Funkgerät und besitzt einen Eingang, einen Ausgang und
einen GND Anschluss.
Geht auch beides zusammen, also Flugfunk und LPD/PMR?
Du brauchst dazu einen
2 poligen Umschalter, bei Reichelt.de ist die Bezeichnung dafür MS500F. Das ist
die üblicherweise in den Motorschirmhelmen verbaute Subminiaturversion. Wir
bevorzugen die etwas größere Miniaturausführung. Sie ist robuster und man
benötigt mehr Kraft zum Umschalten, so daß nicht gleich jede versehentliche Berührung beim
Helmaufsetzen zum versehentlichen Umschalten führt.
Über die Beschaltung kannst Du jetzt selbst nachdenken. Wichtiger Tipp: Die
beiden Mikro-Stecker Signale ( Spitze und 1. Ring) legst Du auf die mittleren
Pole des Umschalters. Je nach Schalterstellung sind sie dann mit den Polen
rechts oder links verbunden. Viel Spass beim grübeln. Wer nicht grübeln will,
bekommt die Lösung auch auf Anfrage per Mail.
Um nochmal etwas klarzustellen! In der Einleitung sprachen wir von
einfachen Headsets mit Billigteilen zum Selbstbauen. Diese einfach
Qualität ist exakt das, was Du im Motorschirmhelm meistens verkauft
bekommst.
Flugfunk PreAmp
Hier
gibt es noch eine kleine Schaltung um den Elektret Mikrofonpegel auf
Flugfunklevel anzuheben. Sie wird am einfachsten auf einer Lochrasterplatine
aufgebaut. Der Regler am Eingang ist ein Trimmer. Die richtige Lautstärke stellt
man im Vergleich zum direkt besprochenen Funkgerät ein. Sie darf nicht zu hoch
eingestellt werden, weil sonst durch Übermodulation die benachbarten
Flugfunkfrequenzen beeinträchtigt werden können. In Verbindung mit dem neuen
8,33kHz Frequenzraster wird sich in diesem PreAmp durch HF-Einstrahlung ein
Rückkopplungspfeiffen ausbilden. Das lässt sich nur durch extrem gute
Abschirmmassnahmen beheben. Auch der Transistor braucht eine extra Kupferkappe
gegen GND.
So sieht das auf Streifenlochraster aus.
Die tatsächliche Grösse ist 15 x 30 mm. P1 ist ein 2,5 kOhm Trimmer. Die hellen Flächen auf den
Leiterbahnen sind Unterbrechungen. Die Leiterbahn unter C1 muss ebenfalls
unterbrochen werden. Die Widerstände sind alle stehend eingebaut. Die zwei linken
Bauteile sind Drahtbrücken und sollten aus isoliertem Draht hergestellt werden
damit sie sich nicht berühren.
Und so fertig aufgebaut.
Die Kabelverbindung vom Preamp zum Mikrofon sollte 20cm nicht überschreiten und
abgeschirmt hergestellt werden.
Viel Spass beim Bauen.
Zum Schluss noch die wichtigsten Steckerbelegungen: